4. Kooperationsforum beeindruckt Teilnehmer

Am 28. und 29. April 2021 versammelten sich über 140 Teilnehmer virtuell zum Thema „Kleben von Holz und Holzwerkstoffen“. Das 4. Kooperationsforum, das von der Cluster-Initiaitve Forst und Holz in Bayern gGmbH mit Partnern und der Unterstützung von Sponsoren durchgeführt wurde, war ein voller Erfolg. Die Schwerpunkte lagen in diesem Jahr auf der Optimierung von Klebstoff-Systemen sowie der Verklebung von hybriden Bauteilen und modifizierten Holzwerkstoffen. Spannend war der Blick auf die Klebe-Zukunft mit Alternativen zur „klassischen“ Verklebung. Zwei Nachmittage lang lauschten die Interessierten den Experten-Vorträgen und „netzwerkten“ in den Pausen an virtuellen Tischen.

Die Verklebung ist die bewährte Fügetechnologie für Holz und Holz-Werkstoffe. Auch im 21. Jahr-hundert sind diese Materialien hervorragend geeignet für unterschiedlichste Anwendungen. Der immer stärker werdenden Bedeutung widmete sich das 4. Kooperationsforum „kleben von holz und holzwerkstoffen“ Ende April 2021 mit einem Online-Kongress.

Holz kleben 2021 Bauer Wehner


„Green Deal“ unterstreicht Vorteile von Holz und Holz-Werkstoffen

Marcus Wehner, Fachberater bei Lignotrend, gab am Ende der Veranstaltung eine Zusammenfassung und einen Ausblick für das Kleben von und das Bauen mit Holz: „Europas Zukunft hängt von einem gesunden Planeten ab. Aktuelle klima- und umweltbezogene Herausforderungen erfordern ein dringendes und ambitioniertes Vorgehen. Die EU hat sich verpflichtet, bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen. Die Verwirklichung dieses Ziels erfordert einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel in Europa, der kosteneffizient, gerecht und sozial ausgewogen vollzogen werden muss.“ Mit diesen Worten griff Wehner den Green Deal auf, der auch in vielen Vorträgen angesprochen wurde.
Das verstärkte Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen ist nicht nur zeitgemäß, sondern auch der richtige Weg hin zur Klimaneutralität. Hierbei können Holz, Holzwerkstoffe und Holz-Hybride ihre Vorteile ausspielen und damit einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten.


Verklebung bleibt stabilste Fügetechnik für Hochleistungswerkstoffe

Die Veranstaltung zeigte wieder einmal den Status Quo beim Verkleben von und mit Holz auf. Das Kleben, im industriellen Maßstab betrachtet, ist die effizienteste und stabilste Fügetechnik, die der Branche heutzutage zur Verfügung steht. Für unterschiedlichste Aufgaben steht eine Vielzahl von Hochleistungswerkstoffen zur Verfügung, wie zum Beispiel Brettschichtholz (BSH), Brettsperrholz (BSP), Laminated-Veneer-Lumber (LVL), Furniersperrholz (FU), moderne Leichtbauwerkstoffe und viele andere mehr, die erst durch eine effiziente und angepasste Klebetechnologie ihre volle Leistungsfähigkeit erhalten haben.
Die vorgestellten aktuellen Forschungsprojekte und -ergebnisse zeigten jedoch auch sehr anschaulich auf, wie zum Beispiel die Formaldehydemissionen weiter reduziert werden können (Stichwort „Green Wood“), wie sich einmal ausgehärtete Klebstofffugen wieder Entkleben lassen können (Stichwort „De-bonding“), wie durch das stumpfe Verkleben von BSH und BSP an den Stirnkanten großflächige Tragwerke entstehen können und wie sich durch verschiedene Appreturen die Eigenschaften anwendungsbezogen noch weiter verbessern lassen.


„Verkleben“ und „Entkleben“ ist die Technologie der Zukunft

Das Kleben von Holz hat unter anderem wesentlich dazu beigetragen, die Märkte des mehrgeschossigen Bauens zu erschließen. Seit über zehn Jahren entstehen international immer mehr Leuchtturmprojekte, wie zuletzt das „SKAIO“ von den Architekten Kaden+Lager in Heilbronn. Das recyclebare Hybrid-Hochhaus wurde mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis für Architektur 2020 ausgezeichnet. Die Jury lobte das Wohnhaus als Modellprojekt für den urbanen Holzbau.
Die „Circular Economy“ wird zunehmend zum großen Thema in der Immobilienbranche. Die Auszeichnung bestätigt diesen Trend, welcher auch für das Verkleben bedeutsam ist. Dies zu berücksichtigen ist unabdingbare Voraussetzung, damit sich Leuchtturmprojekte wie das „SKAIO“ zukünftig zum Standard entwickeln.
In diesem Zusammenhang ist es unter anderem notwendig, dass in Zukunft neue, anwendungsbezogene Klebetechniken entwickelt werden müssen, die zum Beispiel ein späteres Trennen wieder ermöglichen. Denn: Nicht nur im Holzbau, sondern in vielen Bereichen, entstehen immer mehr neue Materialverbünde durch das Verkleben von Holz mit Textilen, Metallen und Kunststoffen.
Ebenfalls ein Zukunftsthema sind „Bio-Klebstoffe“. Diese wurden ebenfalls in den Blickpunkt genommen. Hierbei wurde aufgezeigt, dass alle Aktivitäten vorangestellt ein gemeinsames Verständnis über die Begriffe „biobasiert“ und „biologisch abbaubar“ benötigen. Nur so können gemeinsam die richtigen Entwicklungsimpulse gesetzt werden. Während es bei thermoplastischen Systemen aus technologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten deutlich einfacher gelingt, auf biobasierten Rohstoffen aufzubauen, ist dies bei duroplastischen Systemen sehr viel schwieriger. Hier muss – Stand heute – mit deutlichen höheren Rohstoffkosten (Faktor 4 bis 6) gerechnet werden.


Technische Herausforderung „Konferenzsaal“ optimal gelöst

Das Veranstaltungs-Tool „Remo“ erfüllte alle Erwartungen und verbreitete eine bestmögliche Kongress-Stimmung. Schon beim Betreten des virtuellen Raumes wurden die Teilnehmer mit weiteren Personen an einem Tisch platziert und konnten direkt in den persönlichen Austausch treten. Via Kamera und Mikrofon war man jederzeit in der Runde präsent und freute sich über das eine oder andere bekannte Gesicht. Die virtuellen Messestände der Sponsoren ermöglichten ebenso den persönlichen Austausch wie das selbständige Wechseln von Tisch zu Tisch. Zu Beginn der Vortragsblöcke fanden sich die Teilnehmer im Präsentations-Modus wieder und konnten den Vorträgen – teils mit Video-Einspielungen, teils mit modernster Green-Screen-Presenter-Technik – lauschen. Für die Kommunikation untereinander und für Fragen an die Referenten stand ein betreuter Chat zur Verfügung – sogar Applaus lies sich über einen entsprechenden Knopf spenden.
Mit einer stabilen Internetverbindung verfolgte man ein beeindruckendes Event, das in der derzeiti-gen Pandemie-Situation nicht viel besser hätte funktionieren können. Einziges Manko: Der Kaffee-Service sollte zukünftig noch integriert werden…

Starke Partner ermöglichten wichtigen Wissenstransfer

Die landesweite Vernetzung von Wissenschaft und Praxis und der Wissenstransfer in der Holzbranche sowie angegliederter Wirtschaftszweige ist eine der primären Aufgaben der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH. Zusammen mit den Partnern Bayern Innovativ GmbH, dem Cluster Neue Werkstoffe, der Technischen Universität München, der Technischen Hochschule Rosen-heim und dem Internationalen Verein für Technische Holzfragen sowie der finaziellen Unterstützungdurch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie sowie Vertreter der Industrie und Verbände konnte das mittlerweile 4. Kooperationsforum der Reihe „kleben von holz und holzwerkstoffen“ erfolgreich durchgeführt werden.

 

Holz kleben 2021 virtuelle Konferenztische


Informationen

 

Stand: 11.05.2021

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