Am 23.06.21 war es endlich soweit, „PlanB - Biobasiert.Business.Bayern.“ prämierte zum vierten Mal die besten Geschäftsideen und Start-ups aus der biobasierten Wirtschaft! Erstmalig wird es einen interaktiven Livestream geben, der es den Zuschauer*innen ermöglicht, aktiv über die Vergabe des Publikumspreises abzustimmen und Fragen an die Start-ups zu stellen.
In einer Hybrid-Veranstaltung traten die diesjährigen Top Fünf gegeneinander an. In der Jurywertung, in der Clustergeschäftsführer Dr. Jürgen Bauer als Juror wirkte, hatte das Performance-Textil aus Grünabfällen vom Start-up „nakt“ die Nase knapp vorn. Den Publikumspreis sicherte sich das Biotech-Team von „eco:fibr“.
Um die Jury von sich zu überzeugen, hatten die fünf Teams je drei Minuten Zeit. Dass die Entscheidung der Live-Jury, die stellvertretend für 26 Experten aus den vorherigen Phasen die Ideen und Pitches bewertete, herausfordernd war, betonte Sprecherin Dr. Mirja Wehner: wir haben noch nie so lange gebraucht wie dieses Jahr, um die Rangfolge festzulegen. Gefühlt sind heute alle Sieger.“
Den ersten Platz und damit 6.000 € sowie eine Mieteinheit im Technologie- und Gründerzentrum Straubing sicherte sich das Team von „nakt“ aus Darmstadt. Thomas Hoppe vom Hauptsponsor Clariant überreichte den Preis. Nakt hat eine funktionalisierte Faser aus Grünabfällen entwickelt. Der erste Anwendung: ein Mehrweg-Abschminktuch. „Eco:fibr“ gewann den Publikumspreis. Die Uni-Ausgründung aus Hannover überzeugte die Zuschauer:innen mit einem biotechnologischen Prozess, bei dem aus Resten der Ananas-Ernte, Zellstoff für verschiedene Anwendungen hergestellt werden Überreicht wurde dieser von Stefan Hinsken, Vorstandsmitglied der Raiffeisenbank Straubing.
Einen Scheck über 4.000 € aus den Händen von Straubings Landrat Josef Laumer erhielt das zweitplatzierte Start-up „Circular Carbon“ aus Würzburg. Das Team nutzt Biomasse-Reste aus der Lebensmittelproduktion wie Schokobohnen-Schalen oder Weintrester zur Produktion von Prozessdampf und funktionalisierbarer Pflanzenkohle. Überzeugen konnten „Circular Carbon“ mit ihrem Nutzen für die Landwirtschaft und dem jüngsten Anlagenbau.
Den dritten Platz und 3.000 Euro sicherte sich das neu gegründete Team der Microbify GmbH. Als Ausgründung aus der Universität Regensburg arbeitet Microbify unter anderem an der Nutzung alter Erdgasspeicher für die Produktion von grünem Erdgas durch extremophile Mikroorganismen. Preis-Patin Dr. Marina Crnoja-Cosic von Kelheim Fibres würdigte vor allem den Ansatz, bestehende Infrastruktur innovativ umzunutzen.
„Lite+Fog“ aus Berlin, die mit Künstliche Intelligenz und Nebel-Bewässerung das Vertical Farming revolutionieren wollen, belegten Platz Fünf. Den Sonderpreis für die beste Entwicklungsleistung innerhalb des Wettbewerbs überreichte Prof. Volker Sieber vom Campus der Technischen Universität München in Straubing an das Team von „Protegg“. Ihr Ziel: auf Basis von Biomimese Eimembran als Verpackung für Lebensmittel zu funktionalisieren. „Wir glauben: ohne Start-ups klappt die Bioökonomie nicht“, betonte Prof. Sieber. Diesen Befund hatte zuvor bereits die Key Note-Speakerin des Abends, Patricia Eschenlohr, Co-Gründerin der Landpack GmbH und Sprecherin des Sachverständigenrats Bioökonomie Bayern unterstrichen: nur, wenn Herausforderungen wie Investorenscheu und fehlende Infrastrukturen überwunden werden, denen insbesondere Start-ups aus der biobasierten Wirtschaft gegenüberstehen, könnten die jungen Unternehmen ihre wichtige Rolle erfüllen. PlanB will Start-ups dabei unterstützen, durch Sichtbarkeit diese Hürden zu meistern.
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Stand: 24.06.2021