Stahlträger aus Buchen-Carbonfasern

Holzbau, neuartige Produkte der Bioökonomie, aber auch die moderne Holzenergie sind wichtige Säulen für eine Transformation unserer Industrie hin zu einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Produktionsweise. Dies war die zentrale Botschaft am Parlamentarierabend des Clusters Forst und Holz mit proHolz Bayern und dem Bayerischen Sachverständigenrat Bioökonomie am 1.3.23 in München: vernetzt wurden an diesem Abend 10 Parlamentarier mit 30 Unternehmens-, Verbands- und Wissenschaftsvertretern. Impulsvorträge aus der Wirtschaft zeigten innovative Anwendungen auf Holzbasis.

Eingangs ging Clustersprecher und Holzbauunternehmer Alexander Gumpp aus Binswangen auf die Zukunftschancen einer holzbasierten Bioökonomie ein und verwies auf die Wichtigkeit des Sektors für Bayern und seine ländlichen Räume: Über 160 Tsd. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und über 40 Mrd. € Umsatz/a leben vom und mit dem Rohstoff Holz. Und mit der aktuellen Holzbauoffensive des Freistaats, so Gumpp, setzt man bei der Bayerischen Staatsregierung unter Federführung von Frau Staatsministerin Michaela Kaniber auf das richtige Zukunftsthema. Die Holzbaufachberatung des Clusters wird zudem einen weiteren Schub in Bayern, insbesondere beim kommunalen Bauen erzeugen.

Anna Eiglsperger und Johann Egginger vom Bayerischen Sachverständigenrat Bioökonomie zeigten anschließend die Bandbreite an zukünftigen Lösungen der holzbasierten Bioökonomie auf: Produkte auf Holzbasis werden umweltfreundlich und nachhaltig u.a. im Textilbereich, in der Pharmazie, bei Verpackungen und im Werkstoffbereich punkten.

Dies untermauerte Ludwig Lehner, Vorstandsvorsitzender des Technikums Laubholz aus Blaubeuren/Göppingen mit konkreten Beispielen: Aus seiner Sicht können mit innovativen neuen Produkten die Wertschöpfung im Cluster Forst & Holz in Baden-Württemberg oder Bayern bis 2050 verdoppelt werden. „Dafür brauchen wir Rundholz, aber auch Patente und Innovationen“, so Lehner. Im Technikum Laubholz arbeitet man aktuell u.a. an den Schwerpunkten faserbasierte Biopolymerwerkstoffe, Holzaufschlussverfahren, Energiespeicherung und Leichtbau. Besonders interessant ist sicher die Entwicklung von Carbonfasern aus Buche, die in der Zukunft schwere Bauteile aus Stahl ersetzen können. Lehner lud alle am Thema Interessierte am 22./23. Juni 2023 ein zu den Laubholztagen, die in Göppingen am Technikum stattfinden werden.

Parlamentarierabend

Clustersprecher Alexander Gumpp, Dr. Marina Crnoja-Cosic, MdL Martin Schöffel, Ludwig Lehner, Anna Eiglsperger, Dr. Jürgen Bauer, MdL Petra Högl

Fokussierter in den Anwendungsmöglichkeiten, aber genauso spannend stellte Frau Dr. Marina Crnoja-Cosic, Director New Business Development bei Kelheim Fibres ihr Unternehmen vor. Holzbasierte Viskosefasern haben ein sehr hohes Wachstumspotenzial, da diese auch Plastikprodukte vermeiden. Es braucht aber laut Crnoja-Cosic eine Transformation von einer linearen hin zu einer zirkularen Ökonomie und neue Geschäftsmodelle.

In der abschließenden Diskussion unter der Moderation des Clustergeschäftsführers Dr. Jürgen Bauer zeigt sich, dass in Bayern mit dem Zentrum biobasierte Materialien der TH Rosenheim oder der sich im Bau befindlichen Multi-Purpose-Anlage am Biocampus Straubing wichtige Meilensteine entwickelt werden. Auch der Strategieprozess im Freistaat „Zukunft.Bioökonomie.Bayern“ unter Federführung des Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger wird konsequent umgesetzt. Dennoch sieht man weiteren Handlungsbedarf in der Holz basierten Bioökonomie: die Verkürzung Genehmigungsverfahren, die weitere Zusammenführung von Wissenschaft und Wirtschaft, mehr cross-clustering Projekte sowie eine Stärkung der Startups- und Gründerszene wurden angeregt.

Abgeordneter Martin Schöffel vom Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten im Bayerischen Landtag brachte es in seinem Schlussplädoyer im Namen der teilnehmenden Abgeordneten auf den Punkt: „Wir Abgeordnete sind begeistert von den Zukunftschancen einer holzbasierten Bioökonomie. Wir tun alles, dass Bayern hier im Wettbewerb der Regionen Spitze bleibt. Dabei sehen wir eine aktive Forstwirtschaft als einen zentralen Stellhebel für die Transformation zu einer Bioökonomie. Deswegen sind wir klar für den bayerischen Weg einer Integration der Waldfunktionen in die Bewirtschaftung unserer Wälder und gegen pauschale Flächenstilllegungen.“

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