Energieminister Hubert Aiwanger verabschiedet mit Vertretern der Holzbranche einen Aktionsplan Holzenergie Bayern
Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger verabschiedet mit Vertretern der Holzbranche einen Aktionsplan Holzenergie Bayern und übergibt den ersten Bescheid des neuen Förderprogramms BioWärme Bayern.
© StMWi/ E. Neureuther
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger führte nach dem ersten Kamingespräch Holzenergie im Oktober 2022 die Diskussionen am 15. Juni in Straubing fort. „Anlass für unsere Gespräche war der realitätsferne und ideologisch motivierte Vorstoß, Holz sei keine erneuerbare Energie. Hier ist ein Einlenken von Brüssel und Berlin dringend nötig. Für Bayern steht schon lange fest und das bleibt auch so: Holz ist nachhaltig, wegen des Waldumbaus sogar in steigender Menge verfügbar und ein idealer Ersatz für fossile Energie. Ein Drittel Bayerns ist bewaldet, mit rund 700.000 Waldbesitzer. Ein Ster Fichtenscheitholz ersetzt 130 Liter Heizöl und eine Tonne Holzpellets über 450 Liter Heizöl“, so Aiwanger. Eine von der Cluster-Initiative durch Prof. Hubert Röder vorgestellte Analyse hat bewiesen, dass Holzheizen sogar einen klimapositiven Effekt hat, vor allem auch weil es fossile Energieträger ersetzt: „Ein zunehmender Anteil an Wäldern in Bayern ist zu wenig genutzt und dadurch überaltert, wodurch weniger CO2 gebunden wird als in wüchsigeren jungen Wäldern. Wälder müssen also stärker genutzt werden, keinesfalls stillgelegt“.
Gemeinsam mit Experten der Verbände, Wirtschaft und Wissenschaft wurde auf Basis einer durch die Cluster-Initiative durchgeführten Kurzstudie ein Aktionsplan Holzenergie Bayern beschlossen.
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Der Aktionsplan umfasst folgende Schwerpunkte:
- Im Rahmen des neuen Förderprogramms BioWärme Bayern sollen noch ungenutzte Wärmepotenziale im ländlichen Raum mittels Ausbau von Nahwärmenetzen gehoben werden. Dabei spielt der Energieträger Holz eine große Rolle – entweder als alleinige Energiequelle oder in Kombination mit anderen erneuerbaren Energien, wie z. B. der Abwärme aus Biogasanlagen oder Solarthermie.
- Das Energiepotenzial bei kleinen und mittelgroßen Waldbesitzern soll mobilisiert werden. Hierbei sind verstärkt dauerhafte Partnerschaften zwischen Energieproduzenten und Holzlieferanten zu etablieren.
- Eine bayernweite Veranstaltungsreihe „Best practice – Holzenergie vor Ort“ soll regionale Erfolgsmodelle breit kommunizieren.
- Der Einsatz der Staatsregierung für positive Rahmenbedingungen auf Bundes- und EU-Ebene wird mit Nachdruck weitergeführt.
- Insbesondere sind noch bestehende Bürokratie-Hemmnisse für Holzenergie-Projekte abzubauen.
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Für Aiwanger ist eine sinnvolle Energiepolitik nur mit dem Rohstoff Holz möglich: „Wir stärken das Potenzial der Holzenergie. Mit der Förderung der Nahwärmenetze machen wir unsere Hausaufgaben und schaffen eine Alternative zur Wärmepumpe. Der Bund muss nun mit einem entsprechenden Förderprogramm für Holz in Privathaushalten nachziehen.“ Im Anschluss des Kamingesprächs wurde der erste Bescheid des neuen Förderprogramms überreicht. Insgesamt stehen für das Programm 10 Millionen Euro bereit. Die Nachfrage ist hoch.
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Mehr zum Förderprogramm BioWärme Bayern
Bayerns Energieminister Aiwanger führt das neue Förderprogramm BioWärme Bayern ein, um eine nachhaltige Energieversorgung aus der Region zu fördern. Das Programm soll die Nutzung von Holz aus eigener Forstwirtschaft für die Wärmeversorgung vorantreiben und fossile Energieträger durch heimische Energie ersetzen. Durch BioWärme Bayern werden Biomasseheizwerke und zugehörige Nahwärmenetze finanziell unterstützt. Es ersetzt das bisherige Programm BioKlima und bringt wesentliche Erweiterungen, darunter einen Fuel Switch Bonus für die Substitution fossiler Energieträger und eine Erhöhung der Förderobergrenzen auf bis zu 450.000 Euro. Antragsberechtigt sind Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen. Das Programm startet am 25. Mai 2023.
Quelle: StMWI, Cluster-Initiative Forst und Holz mit proHolz Bayern